11. Februar 2013

Heimatgefühle: Buttermilchgetzen


Ab und an bereite ich gerne Gerichte aus meiner alten Heimat, dem schönen Erzgebirge, zu. Viele Gerichte kenne ich noch sehr gut aus meiner Kindheit. Damals kochte meine Mutter immer mal wieder lecker-knusprige „Klitscher“ (Kartoffelpuffer) – wir nennen sie so, weil der Kartoffelteig in die Pfanne „geklitscht“ wird.  Ein ähnliches Gericht möchte ich euch heute vorstellen. Es stammt aus einer Zeit in denen sich die Menschen nur selten eine Fleischmahlzeit leisten konnten. Buttermilchgetzen werden von jedem Erzgebirgler („Arzgebergler“) ein wenig anders zubereitet, Grundzutat sind aber immer die Kartoffeln.



was ihr für zwei Portionen braucht:
* 1 kg Kartoffeln (roh)
* 300 ml Buttermilch
* 1 Zwiebel
* 1 Ei
* 3 EL Mehl
* Kümmel
* Salz, Zucker
* Leinöl
* Apfelmus

wie es geht:
Die Kartoffeln werden gewaschen, geschält und gerieben. Dabei reibe ich einen Teil (500 g) grob und den anderen Teil fein. Nach einer Weile setzt sich von der Kartoffelmasse eine Flüssigkeit ab – Wasser & Kartoffelstärke, diese solltet ihr wegschütten. (Aber bitte nicht die Masse wie bei der Kloßzubereitung  vollständig ausdrücken, sonst wird es zu trocken.)

Die Zwiebel fein würfeln und zu den geriebenen Kartoffeln geben. Außerdem werden der Masse die Buttermilch, ein Ei und 3 EL Mehl zugefügt.
Vielerorts gibt man auch noch Speckwürfel zu. (Das überlasse ich Euch).

Die Masse wird nun mit Kümmel und Salz abgeschmeckt. Ich füge gerne noch eine Prise Zucker hinzu, da es den Geschmack der Masse meiner Meinung nach fein abrundet.

Nun nehme ich eine Auflaufform zur Hand und streiche sie mit Leinöl aus.

Das Leinöl wird im erzgebirgischen Raum sehr geschätzt. Früher existierten viele privat geführte Ölmühlen, welche aus Lein das geschmacklich einzigartige Öl herstellten.
Zudem ist es unheimlich gesund, denn es enthält viele omega-3-Fettsäuren (gut fürs Herz).
Der Geschmack ist jedoch nicht jedermanns Sache. Es schmeckt nussig und wenn ihr es länger lagert auch etwas bitter.
Frisch aus dem Ofen. 

Die Kartoffelmasse nun in die Form füllen und das Ganze wandert jetzt für 30-40 Minuten in den Backofen (200 Grad; mittlere Schiene).
Die Buttermilchgetzen serviere ich ganz klassisch mit Apfelmus. Sie können aber auch mit Zucker oder Beerenkompott angerichtet werden.
Garniert habe ich das Ganze noch mit Petersilie und ein paar Frühlingszwiebelringen.

„Gudn Abbedied“ 

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